Miroslav Klose

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"Das U"
Miroslav klose2.jpg
Spielerinformationen
Voller Name Miroslav Klose
Geburtstag 9. Juni 1978
Geburtsort Oppeln, Polen
Größe 183 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
Bis 1998 SG Blaubach-Diedelkopf
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1998–1999
1999–2004
2004–2007
2007–
FC 08 Homburg
1. FC Kaiserslautern
Werder Bremen
FC Bayern München
20 (11)
120 (44)
89 (53)
41 (16)
Nationalmannschaft2
2001– Deutschland 87 (44)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 29. November 2008
2Stand: 19. November 2008

Miroslav Klose (* 9. Juni 1978 als Mirosław Marian Kloze[1] in Opole, Polen, deutsch Oppeln) ist ein deutscher Fußballprofi und Nationalspieler.


Leben

Klose wurde als Sohn des deutschstämmigen[2] Fußballspielers Josef Klose und der ehemaligen polnischen Handballnationalspielerin Barbara Jeż geboren. Seine Kindheit verbrachte Klose zunächst in Polen und kam, nach einem Aufenthalt der Familie in Frankreich, im Alter von acht Jahren mit seiner Familie als Aussiedler nach Deutschland in die Pfalz. Dort ging er zur Schule und begann anschließend eine Lehre als Zimmermann. Seit seinem 19. Lebensjahr widmet er sich vorrangig dem Fußball, zunächst als Amateur, später als Profi.

Miroslav Klose ist seit dem 31. Dezember 2004 verheiratet und lebt mit seiner Ehefrau und drei Kindern in Ismaning bei München.


Karriere als Fußballspieler

Im Verein

Jugend-/Amateurzeit

Klose spielte in seiner Jugendzeit zunächst Fußball bei der SG Blaubach-Diedelkopf. Dort spielte er nach dem Verlassen der A-Jugend-Mannschaft noch in der Bezirksliga Westpfalz (siebte Liga). 1998 – als Zwanzigjähriger – wechselte er zum ehemaligen Bundesligisten FC 08 Homburg und spielte für die zweite Mannschaft in der Verbandsliga (fünfte Liga). 1999 ging er zum 1. FC Kaiserslautern und spielte zunächst als Amateur in der zweiten Mannschaft.


1. FC Kaiserslautern (2000 bis 2004)

Kurze Zeit nach seinem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft dieses Vereins. Im April 2000 absolvierte er sein erstes Bundesligaspiel. Er spielte bis einschließlich der Saison 2003/2004 für den 1. FC Kaiserslautern


SV Werder Bremen (2004 bis 2007)

Im Laufe der Saison 2003/2004 geriet der 1. FC Kaiserslautern in finanzielle Schwierigkeiten. Diese führten dazu, dass Klose für eine Ablösesumme von 5 Millionen Euro zu Werder Bremen wechselte. Dort unterschrieb er einen bis zum 30. Juni 2008 laufenden Vertrag. In Bremen gelang es ihm nach kurzer Eingewöhnungsphase, den aus Bremen zum FC Schalke 04 gewechselten Torschützenkönig Aílton zu ersetzen und sich zudem zu einem „kompletten“ Stürmer zu entwickeln: Klose, der zuvor als Spezialist für Kopfballtore galt, wich fortan häufig auf die Flügel aus, setzt seine Mitspieler stärker ein und betätigte sich vermehrt auch in in der Defensive. In der Fußball-Bundesliga-Saison 2005/2006 wurde er mit 25 Toren in nur 26 Spielen Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga. Außerdem wurde er in der gleichen Saison durch seine 14 Vorlagen bester Spieler in der Scorerwertung. Nach einer starken Hinrunde in der Saison 2006/07 folgte in der Rückrunde eine Serie von 11 aufeinander folgenden Spielen ohne Torerfolg, die ihn auf nur insgesamt 13 Saisontreffer kommen ließ. Trotzdem erzielte er in dieser Saison die meisten Scorerpunkte.

Klose gab nach dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei am 6. Juni 2007 bekannt, spätestens ab 2008 bei Bayern München zu spielen.


Bayern München (ab 2007)

Am 26. Juni 2007 wurde bekanntgegeben, dass Klose mit sofortiger Wirkung zum FC Bayern München wechselt.[3] Am 29. Juni 2007 trat Klose zum Auftakttraining des FC Bayern München zur Saison 2007/08 an. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Es steht aber eine Summe von 12 Millionen Euro im Raum, die sich in den nächsten drei Jahren um jeweils 1 Million Euro erhöht, wenn die Münchener sich für die Champions League qualifizieren. Der mit vermutlich 5 Millionen Euro pro Jahr dotierte Vertrag beim FC Bayern München gilt für 4 Jahre bis zum 30. Juni 2011. Klose erhielt das Trikot mit der Nummer 18. Seine Entscheidung, zum FC Bayern zu wechseln und insbesondere die Umstände des Transfers stießen bei den Fans von Werder Bremen auf wenig Gegenliebe. Deshalb wurde er z. B. bei seiner offiziellen Verabschiedung in Bremen am 18. August 2007 ausgepfiffen.


Erfolge als Torschütze in Vereinsspielen

In der Bundesliga ist Klose mit über 100 Treffern der bisher beste Torschütze des 21. Jahrhunderts (Stand Juli 2008).


In der deutschen Nationalmannschaft

Sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gab Klose am 24. März 2001 in Leverkusen beim Sieg gegen Albanien. Dabei erzielte er kurz vor Schluss das entscheidende Tor zum 2:1. Bei der Fußballweltmeisterschaft 2002 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vizeweltmeister und erhielt mit fünf Toren, die er allesamt mit dem Kopf erzielte (fünf Kopfballtore gelangen bislang noch keinem anderen Spieler bei einer WM), den Silbernen Schuh für den zweitbesten Torschützen des Turniers. Alle Tore erzielte er bereits in der Vorrunde und allein drei davon köpfte er beim 8:0-Erfolg gegen Saudi-Arabien im ersten Gruppenspiel. Klose ist neben Edmund Conen, Gerd Müller und Karl-Heinz Rummenigge der einzige Deutsche, der in einem Weltmeisterschaftsspiel drei Treffer erzielen konnte, wobei ihm im Gegensatz zu Conen und Müller kein klassischer Hattrick zuzuschreiben ist.

Miroslav Klose nahm mit der Nationalmannschaft auch an der Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, kam wegen einer vorangegangenen Verletzung jedoch kaum zum Zuge. Auch das Jahr 2005 verlief für Klose in der Nationalmannschaft eher unglücklich: Verletzungsbedingt setzte er im Confed-Cup aus, bestritt nur fünf Länderspiele und konnte dabei kein Tor erzielen. Aufgrund seiner überragenden Leistungen in der Bundesligasaison 2005/06 und seiner mannschaftsdienlichen Spielweise galt er jedoch schon lange vor der WM 2006 als gesetzt für die Stammformation.

Beim Eröffnungsspiel der WM 2006 gegen Costa Rica erzielte Klose zwei Tore, ebenso wie bei der Partie gegen Ecuador. Beim Achtelfinalspiel der deutschen Mannschaft konnte er mit zwei Torvorlagen für seinen Sturmpartner Lukas Podolski glänzen und hatte maßgeblichen Anteil am 2:0-Sieg über Schweden. Im Viertelfinale gegen Argentinien]], einem 5:3-Sieg nach Elfmeterschießen, erzielte er mit dem Ausgleich zum 1:1 sein erstes Kopfballtor für die Nationalmannschaft seit fast 3 Jahren. Durch diese fünf Treffer wurde Klose Torschützenkönig der WM 2006 (Gewinner des Goldenen Schuhs) und ist neben Teófilo Cubillas der bisher einzige Fußballspieler, dem bei zwei Weltmeisterschaften jeweils mindestens fünf Treffer gelangen.

Für die Fußball-Europameisterschaft 2008 wurde er von Nationaltrainer Joachim Löw ins Aufgebot der deutschen Mannschaft berufen. Nachdem er in der Gruppenphase noch keinen Turniertreffer erzielen konnte, gelang ihm beim 3:2-Sieg im Viertelfinale gegen Portugal ein Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:0. Zudem schoss er im Halbfinale gegen die Türkei – ebenfalls ein 3:2-Sieg – den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1.

Klose ist mit 44 Toren derzeit der erfolgreichste aktive Torschütze in der Nationalmannschaft. Nur Gerd Müller (14) und Jürgen Klinsmann (11) erzielten mehr WM-Tore für Deutschland als Klose (bisher 10 WM-Tore, wie Helmut Rahn). Mit 84 Länderspielen ist er nach Michael Ballack von den derzeit aktiven Nationalspielern der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Nationalelf (Stand September 2008).


Erfolge/Titel

Als Nationalspieler

  • Weltmeisterschafts-Zweiter: Fußball-Weltmeisterschaft 2002|2002
  • Weltmeisterschafts-Dritter: Fußball-Weltmeisterschaft 2006
  • Europameisterschafts-Zweiter: Fußball-Europameisterschaft 2008|2008


Mit seinen Vereinen

  • Deutscher Meister: Fußball-Bundesliga 2007/08
  • DFB-Pokal: 2007/08
  • DFL-Ligapokalsieger: 2006, 2007


Auszeichnungen

  • Als zweitbester Torschütze (5 Treffer) der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Süd-Korea erhielt Klose den Silbernen Schuh.
August 2006, werderfotos.de
  • Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde Klose als zweiter Deutscher überhaupt (nach Gerd Müller 1970) mit dem Goldenen Schuh für den besten Torschützen ausgezeichnet. Er erzielte genau wie bei der vergangenen WM 2002 in Japan und Südkorea 5 Tore und erhöhte damit sein WM-Tor-Konto auf 10 Treffer.
  • Am 28. September 2005 wurde Miroslav Klose von den Besuchern des Werder-Museums „Wuseum“ zum „Spieler der Fußball-Bundesliga 2004/2005“ gewählt. Damit trat Klose die Nachfolge von Aílton an, der in der vorherigen (und ersten) Wahl zum „Spieler der Saison 2003/2004“ gewählt worden war. 5000 Besucher hatten gewählt und Klose gewann die Wahl mit 25 %, vor Valérien Ismaël (16 %) und Nelson Valdez (15 %).
  • In der Fußball-Bundesliga-Saison 2005/2006 wurde Miroslav Klose zum Spieler des Monats Oktober 2005 und Mai 2006 gewählt. Bereits bei der Wahl zum Spieler des Monats im September 2005, die von Rafael van der Vaart gewonnen wurde, hatte Miroslav Klose zur Wahl gestanden.
  • Klose gilt als besonders fairer Spieler: Für sein faires Verhalten während der Bundesligabegegnung des 31. Spieltages der Saison 2004/2005 zwischen Werder Bremen und Arminia Bielefeld im April 2005 erhielt Klose von der Deutschen Olympischen Gesellschaft die Fair-Play-Plakette des deutschen Sports und vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) die Fairplay-Trophäe: Beim Stande von 0:0 hatte der Schiedsrichter einen Elfmeter für Werder Bremen gegeben. Klose hatte daraufhin beim Schiedsrichter angegeben, dass der gegnerische Torwart ihn im Strafraum regelgerecht vom Ball getrennt und nicht gefoult habe. Der Schiedsrichter hatte daraufhin die Elfmeterentscheidung und die Gelbe Karte gegen Torhüter Mathias Hain wieder zurückgenommen.
  • In einer Umfrage der Fachzeitschrift Kicker Sportmagazin wurde Klose von 249 Bundesligaprofis mit 38,3 % zum besten Feldspieler der Vorrunde 05/06 und von 46,8 % (233 Teilnehmer) zum besten Feldspieler der Saison gewählt. Von „Premiere (Medienunternehmen)“ wurde er am Saisonende als bester Spieler der Saison 2005/06 ausgezeichnet.
  • In der Bundesligasaison 2005/06 wurde Miroslav Klose nicht nur mit 25 Treffern in 26 Spielen Torschützenkönig, sondern überbot auch (durch zusätzlich 14 Vorlagen) mit insgesamt 39 Punkten den von Aílton in der Saison 2003/04 aufgestellten Rekord in der seit der Saison 1995/96 geführten Scorerliste[4] des Sportmagazin kicker.
  • Während der WM 2006 wurde er von der Technischen Studien-Gruppe der FIFA (TSG) zweimal zum „Man of the Match“ gewählt (Deutschland – Costa Rica und Deutschland – Schweden).
  • Nach dem Halbfinale der WM 2006 wurde er von der FIFA für das Allstar-Team benannt.
  • Im August 2006 wurde Miroslav Klose von den deutschen Sportjournalisten mit überwältigender Mehrheit zum Fußballer des Jahres gewählt. Die Auszeichnung wurde ihm am 16. August 2006 vor dem Länderspiel gegen Schweden, in dem er mit 2 Toren in die Top-10 der deutschen Nationalmannschaftstorschützen vorstieß, überreicht
  • Am 14. August 2006 erhielt er – wie alle Spieler der deutschen Nationalmannschaft – das Silberne Lorbeerblatt.
  • Von den Mitgliedern der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV) wurde er zum „VdV-Spieler der Saison 2005/06“ gewählt. Bei der Wahl erhielt er 64 % der Stimmen.
  • Bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 2006 belegte er als bester Deutscher den 7. Platz.
  • Bei der Wahl zum Sportler des Jahres 2006 errang er den 3. Platz.


Sonstiges

  • Miroslav Klose feiert seine Tore häufig mit einem Salto vorwärts, dies brachte ihm den Beinamen „Salto-Klose“ ein. Mittlerweile verzichtet er auf Grund des Verletzungsrisikos meist darauf oder zeigt ihn nur noch nach längerer Torflaute.
  • Klose gilt als sehr heimatverbunden. Obwohl seit der Kindheit in Deutschland lebend, spricht er mit der Familie oder Kollegen, wie dem ebenfalls aus Polen stammenden Vereins- und Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski, häufig polnisch.
  • Im Januar 2001 reiste der polnische Nationaltrainer Jerzy Engel in die Pfalz, um den Stürmer zu überreden, in der polnischen Nationalmannschaft zu spielen. Klose hatte nie auf seine polnische Staatsbürgerschaft verzichtet, winkte jedoch ab: „Ich habe einen deutschen Pass, und wenn es so weiter läuft, habe ich eine Chance auf eine Berufung durch Rudi Völler.“
  • Unter einer Reihe von Werderfans wird sein Name nicht mehr erwähnt, vielmehr wird er mit "das U" oder "der U" bezeichnet. "U" steht für unaussprechlich und beinhaltet eine tiefe Enttäuschung über die als verlogen empfundenen Umstände seines Wechsels von Werder Bremen zu den Bajuwaren.


Einzelnachweise

Weblinks



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