Meryl Streep

Aus Worumwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Mary Louise „Meryl“ Streep (* 22. Juni 1949 in Summit, New Jersey) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie ist die amerikanische Filmdarstellerin, der bis heute die meisten Filmpreise verliehen wurden, darunter zwei Oscars. Für diese Trophäe wurde sie bisher insgesamt 15 Mal nominiert.

Privatleben

Mary Louise Streep wurde in Summit (New Jersey) geboren. Ihr aus den Niederlanden stammender Vater, Harry Streep Jr. war Führungskraft in einem Pharmaunternehmen. Ihre Mutter Mary war Grafikerin irischer, schweizerischer und englischer Abstammung. Sie hat zwei Geschwister, Harry (Choreograf) und Dana (Bankangestellte).

Meryl Streep wuchs in der Nähe von Bernardsville (New Jersey) auf, wo sie Theater am Vassar College studierte. Sie schloss ihr Studium mit einem Master of Fine Arts der School of Drama an der Universität Yale ab.

1976 verlobte sich Meryl Streep mit ihrem Schauspielerkollegen John Cazale. Im Alter von vierzig Jahren erkrankte Cazale an Knochenkrebs, doch akzeptierte er noch die ihm angebotene Rolle in Die durch die Hölle gehen (The Deer Hunter). Sein Gesundheitszustand zwang den Regisseur Michael Cimino, die Szenen mit ihm zuerst abzudrehen. Meryl Streep, die ebenfalls in Die durch die Hölle gehen mitwirkte, pflegte ihn danach bis zu seinem Tod.

Im September 1978 heiratete Streep dann den Bildhauer Don Gummer, der ihr half, über den Tod ihres Verlobten hinwegzukommen. Mit ihm ist sie inzwischen 30 Jahre verheiratet und hat vier Kinder: Henry, Mamie, Grace Jane und Louisa Jacobson. Ansonsten ist über ihr Privatleben wenig bekannt; sie wird oft zitiert mit den Worten: "Ich bin eine Schauspielerin, die nach der Arbeit nach Hause geht."

Karriere

Im Jahr 1977 begann sie ihre Film-Karriere mit einer Rolle in Julia, es folgte die TV-Mini-Serie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß, für den Streep einen Emmy als beste Hauptdarstellerin gewann. 1978 gefolgt von dem Antikriegsfilm Die durch die Hölle gehen. Für ihre Leistung in Die durch die Hölle gehen wurde sie mit einer Oscar-Nominierung für die Beste weibliche Nebenrolle belohnt. Woody Allen besetzte sie 1979 in seinem Film Manhattan, im selben Jahr übernahm sie eine tragende Nebenrolle an der Seite von Dustin Hoffman im Scheidungsdrama Kramer gegen Kramer, für die sie ihren ersten Oscar verliehen bekam.

Meryl Streep setzte ihre Karriere in den 80er-Jahren sehr erfolgreich fort, unter anderem mit Rollen in Die Geliebte des französischen Leutnants, Sophies Entscheidung, dem Drama Silkwood, Jenseits von Afrika, Wolfsmilch und Grüße aus Hollywood.

Meryl Streeps erfolgreichste Filmcharaktere sind emotional reife Frauen, die durch äußere Anlässe zu einer Revision ihres Lebenskonzepts gezwungen werden, das sie für unerschütterlich gehalten hatten. Anfang der 1990er Jahre wurde ihr – trotz einhelliger Anerkennung für ihr handwerkliches Können – von einigen Kritikern vorgeworfen, sie sei auf die Darstellung „kalter“ Charaktere festgelegt, deren Menschlichkeit sich dem Publikum nicht unmittelbar erschließt. Möglicherweise war dies der Grund dafür, dass sie in den folgenden Jahren ihre Rollen eine größere Bandbreite bekamen, so zum Beispiel in der Farce Der Tod steht ihr gut an der Seite Goldie Hawns, in der Filmversion von Isabel Allendes Das Geisterhaus, 1995 in Die Brücken am Fluss (diese Rolle wird vielfach als ihr großes Comeback betrachtet), Am wilden Fluss – ihr erster und bislang einziger Actionfilm – oder auch in der Komödie Die Teufelin. Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass sie ihrem Ruf als eine der ganz Großen der Branche nicht mehr gerecht würde, was sie mit ihren Darstellungen in Marvins Töchter oder auch in Music of the Heart eindrucksvoll unterstrich – für diesen Film lernte sie sogar Violine spielen.

In jüngster Zeit sprach Meryl Streep hin und wieder im englischen Original verschiedener Zeichentrickfilme, so zum Beispielen in einigen Folgen der Simpsons oder King of the Hill, und sie lieh ihre Stimme der Blue Mecha in A.I. – Künstliche Intelligenz von Steven Spielberg und Stanley Kubrick. Weiterhin spielte sie an der Seite von Nicolas Cage in Adaption., und gleich vier Rollen in der HBO-Fassung von Tony Kushners Sechs-Stunden-Stück Engel in Amerika. Mit Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman und Julianne Moore spielte sie in The Hours, ebenfalls im Jahre 2004 spielte sie die auf Angela Lansbury zurückgehende Rolle im Remake von Der Manchurian Kandidat und mit Jim Carrey, Emily Browning und Jude Law in Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse. Im selben Jahr proklamierte die Präsidentin des Manhattan-Borough C. Virginia Fields den 27. Mai zum „Meryl-Streep-Tag“.

Im August 2001 kehrte Meryl Streep nach fast zwanzig Jahren wieder auf die Bühne zurück, wo sie im Rahmen des „Public Theatre Revivals“ die Rolle der Arkadina in Anton Tscheschows Die Möwe spielte. In derselben Aufführung traten unter der Regie von Mike Nichols auch Kevin Kline, Natalie Portman, Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Marcia Gay Harden sowie John Goodman auf. Dieses All-Star-Ensemble übte eine derartig große Anziehungskraft aus, dass die Zuschauer 17 Stunden für die kostenlosen Eintrittskarten anstehen mussten. Im Sommer 2006 spielte Meryl Streep am Delacorte Theatre im Central Park die Titelrolle in Bertolt Brechts Mutter Courage und ihre Kinder in einer neuen Übersetzung ins Englische durch Tony Kushner unter der Regie von George C. Wolfe.

Im Oktober 2005 kam der Film Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie mit Meryl Streep in die US-amerikanischen Kinos. In diesem Film spielt sie eine komische Rolle an der Seite von Uma Thurman und Bryan Greenberg. Zwei weitere Filme mit ihr erschienen 2006: Robert Altmans Last Radio Show und Der Teufel trägt Prada – eine Komödie mit Anne Hathaway; im Film Lucas der Ameisenschreck synchronisiert sie (in der englischen Fassung) die Ameisenkönigin. 2007 wird der Film Spuren eines Lebens vorgestellt, worin Streep als alte Freundin von Vanessa Redgrave eine irische Familiengeschichte mit erzählt. Im gleichen Jahr ist sie neben Tom Cruise und Robert Redford (auch Regie) im Politthriller Von Löwen und Lämmern zu sehen.

In der Musicalverfilmung Mamma Mia! trat Meryl Streep im Sommer 2008 als Hauptrolle Donna auf, die unmittelbar vor der Hochzeit ihrer Tochter mit deren drei potenziellen Vätern konfrontiert wird. Die Lieder des verfilmten Bühnenstücks basieren auf den Liedern der Popgruppe ABBA und wurden von Streep und den übrigen Darstellern des Films selbst eingesungen.

Streep zählt laut dem amerikanischen Forbes Magazine immer noch zu den am besten verdienenden Schauspielerinnen in Hollywood. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt sie Gagen in Höhe von 16 Mio. US-Dollar und rangiert damit auf Platz Acht hinter u. A. Cameron Diaz[1].

Preise

Im Laufe ihrer bisherigen Karriere wurde Meryl Streep insgesamt 15 Mal für den Academy Award („Oscar“) nominiert, zuletzt bei der Verleihung 2009 für die Rolle der Schwester Aloysius Beauvier in Glaubensfrage. Dabei entfielen zwölf Nominierungen auf die Kategorie Beste Hauptdarstellerin, drei auf die für die Beste Nebendarstellerin. Sie hält damit den Rekord als meistnominierte Schauspielerin aller Zeiten, noch vor Katharine Hepburn und Jack Nicholson mit je zwölf Nominierungen. Sie gewann den Oscar bis jetzt zweimal, als Beste Nebendarstellerin in Kramer gegen Kramer (1979) und als Beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in Sophies Entscheidung aus dem Jahre 1982. Da jedoch Katharine Hepburn ihre Oscarnominierungen allesamt für die Beste Hauptrolle erhielt und die Auszeichnung insgesamt viermal gewinnen konnte, wird Hepburn in der Regel als die meistprämierte Schauspielerin angesehen.

Filmografie

Auszeichnungen

Oscar (15 Nominierungen, davon 2 Auszeichnungen)

Auszeichnungen:

Nominierungen:

Golden Globe (23 Nominierungen, davon 6 Auszeichnungen)

Auszeichnungen:

  • 1980: Beste Nebendarstellerin für Kramer gegen Kramer
  • 1982: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Die Geliebte des französischen Leutnants
  • 1983: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Sophies Entscheidung
  • 2003: Beste Nebendarstellerin für Adaption.
  • 2004: Beste Hauptdarstellerin - Miniserie/Fernsehfilm für Engel in Amerika
  • 2007: Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical für Der Teufel trägt Prada

Nominierungen:

  • 1979: Beste Nebendarstellerin für Die durch die Hölle gehen
  • 1984: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Silkwood
  • 1986: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Jenseits von Afrika
  • 1989: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Schrei in der Dunkelheit
  • 1990: Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical für Die Teufelin
  • 1991: Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical für Grüße aus Hollywood
  • 1993: Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical für Der Tod steht ihr gut
  • 1995: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Am wilden Fluss
  • 1996: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Die Brücken am Fluss
  • 1997: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Marvins Töchter
  • 1998: Beste Hauptdarstellerin - Miniserie/Fernsehfilm für ...First Do No Harm
  • 1999: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Familiensache
  • 2000: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Music of the Heart
  • 2003: Beste Hauptdarstellerin - Drama für The Hours
  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Der Manchurian Kandidat
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Glaubensfrage
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical für Mamma Mia!
BAFTA (12 Nominierungen, davon 1 Auszeichnung)

Auszeichnungen:

  • 1982: Beste Hauptdarstellerin für Die Geliebte des französischen Leutnants

Nominierungen:

  • 1980: Beste Hauptdarstellerin für Die durch die Hölle gehen
  • 1980: Beste Nebendarstellerin für Manhattan
  • 1981: Beste Hauptdarstellerin für Kramer gegen Kramer
  • 1984: Beste Hauptdarstellerin für Sophies Entscheidung
  • 1985: Beste Hauptdarstellerin für Silkwood
  • 1987: Beste Hauptdarstellerin für Jenseits von Afrika
  • 2003: Beste Hauptdarstellerin für The Hours
  • 2003: Beste Nebendarstellerin für Adaption.
  • 2005: Beste Nebendarstellerin für Der Manchurian Kandidat
  • 2007: Beste Hauptdarstellerin für Der Teufel trägt Prada
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin für Glaubensfrage
Screen Actors Guild Awards (11 Nominierungen, davon 2 Auszeichnungen)

Auszeichnungen:

  • 2004: Beste Hauptdarstellerin für Engel in Amerika
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin für Glaubensfrage

Nominierungen:

  • 1995: Beste Hauptdarstellerin für Am wilden Fluss
  • 1996: Beste Hauptdarstellerin für Die Brücken am Fluss
  • 1997: Bestes Schauspielensemble (siehe Hinweise) für Marvins Töchter
  • 1999: Beste Hauptdarstellerin für Familiensache
  • 2000: Beste Hauptdarstellerin für Music of the Heart
  • 2003: Bestes Schauspielensemble (siehe Hinweise) für The Hours
  • 2003: Bestes Schauspielensemble (siehe Hinweise) für Adaption.
  • 2007: Beste Hauptdarstellerin für Der Teufel trägt Prada
  • 2009: Bestes Schauspielensemble (siehe Hinweise) für Glaubensfrage
Emmy (3 Nominierungen, davon 2 Auszeichnungen)

Auszeichnungen:

  • 1978: Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie für Holocaust
  • 2004: Beste Hauptdarstellerin für Engel in Amerika

Nominierungen:

  • 1998: Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie für ...First Do No Harm
Satellite Awards (7 Nominierungen, davon 2 Auszeichnungen)

Auszeichnungen:

  • 2003: - Beste Hauptdarstellerin - Miniserie/Fernsehfilm für Engel in Amerika
  • 2006: - als beste Hauptdarstellerin - Kömodie/Musical Der Teufel trägt Prada

Nominierungen:

  • 1997: Beste Hauptdarstellerin - Miniserie/Fernsehfilm für ...First Do No Harm
  • 1998: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Familiensache
  • 2002: Beste Hauptdarstellerin - Drama für The Hours
  • 2008: Beste Hauptdarstellerin - Drama für Glaubensfrage
  • 2008: Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical für Mamma Mia!
National Society of Film Critics Award (4 Auszeichnungen)

Auszeichnungen:

  • 1979: Beste Nebendarstellerin für Die durch die Hölle gehen
  • 1980: Beste Nebendarstellerin für Kramer gegen Kramer, Manhattan und Die Verführung des Joe Tynan
  • 1983: Beste Hauptdarstellerin für Sophies Entscheidung
  • 2007: Beste Nebendarstellerin für Der Teufel trägt Prada und Robert Altman’s Last Radio Show
Saturn Award

Nominierungen:

  • 1992: Beste Hauptdarstellerin für Rendezvous im Jenseits
  • 1993: Beste Hauptdarstellerin für Der Tod steht ihr gut
  • 2005: Beste Hauptdarstellerin für Der Manchurian Kandidat
People’s Choice Award (10 Nominierungen, davon 9 Auszeichnungen)

Auszeichnungen :

  • 1984: Favorite Motion Picture Actress
  • 1985: Favorite Motion Picture Actress
  • 1986: Favorite Motion Picture Actress
  • 1986: Favorite All-Arround Female Entertainer
  • 1987: Favorite Motion Picture Actress
  • 1989: Favorite Actress in a dramatic Motion Picture
  • 1990: Favorite Motion Picture Actress
  • 1990: World-Favorite Motion Picture Actress
  • 2009: Favorite Song from a Soundtrack für "Mamma Mia" in Mamma Mia!

Nominierungen:

Internationale Filmfestspiele Berlin
Cannes Film Festival
  • 1989: Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin für Schrei in der Dunkelheit
London Critics Circle Film Awards
  • 2007: Auszeichnung als Beste Schauspielerin für Der Teufel trägt Prada
American Comedy Awards
  • 1991: Auszeichnung als lustigste Hauptdarstellerin für Grüße aus Hollywood
Goldene Kamera
  • 2009: Auszeichnung als Beste Schauspielerin International
Grammy Awards

Nominierungen:

  • 2008: Bestes gesprochenes Album für Kinder für das Album The One and the Only Shrek
  • 2009: Bester zusammengestellter Soundtrack für Film/Fernsehen für Mamma Mia!
Teen Choice Awards

Nominierungen :

Broadcast Film Critics Association Awards (5 Nominierungen, davon 1 Auszeichnung)

Auszeichnungen:

  • 2009: Beste Hauptdarstellerin für Glaubensfrage

Nominierungen:

  • 2003: Beste Nebendarstellerin für Adaption.
  • 2007: Beste Hauptdarstellerin für Der Teufel trägt Prada
  • 2007: Bestes Schauspielensemble (siehe Hinweise) für Robert Altman’s Last Radio Show
  • 2009: Bestes Schauspielensemble (siehe Hinweise) für Glaubensfrage
Weitere

Hinweise

Zitate

"Ich fordere weniger schlechte Filme auf unseren Leinwänden."

(nach Kölnische Rundschau Nr. 27 Montag, 2. Februar 2009 "Kultur. Der kategorische Satz")

Literatur

  • Adolf Heinzlmeier, Petra Gallmeister (Textbearb.): Meryl Streep. V.I.P.: Cinema. Zsolnay, Wien 1994, ISBN 3-552-05109-0

Weblinks

Wikiquote Wikiquote: Meryl Streep – Zitate
Commons Commons: Meryl Streep – Bilder, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Johnson, Wesley: Hollywood's Top Earners. Press Association Newsfile, 23. Juli 2008, 4:38 PM BST



WIKIPEDIA Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einem Text, der aus der freien Enzyklopädie Wikipedia übernommen wurde. Eine Liste der ursprünglichen Autoren befindet sich auf der Versionsseite des entsprechenden Artikels.