Clint Eastwood

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Clinton Eastwood jr. (* 31. Mai 1930 in San Francisco, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur, Produzent, Komponist und Politiker.

Als wortkarger Western- und Actionheld zählte er jahrzehntelang zu den weltweit erfolgreichsten Stars. Clint Eastwood ist ein renommierter Filmregisseur und Filmproduzent und hat 1993 und 2005 den Oscar für die beste Regie erhalten. Zusätzlich wurde er als Produzent der jeweiligen Filme mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet.

Leben

Clint Eastwood wurde als Sohn des Buchhalters Clinton Eastwood und dessen Frau Ruth geboren. Während der Depressionszeit war der Vater gezwungen, als Tankwart zu arbeiten und zog mit seiner Familie auf der Suche nach Arbeit durchs Land. Clint lebte zeitweise bei seiner Großmutter, die in Sunol eine Hühnerfarm betrieb. Schließlich ließ sich die Familie in Oakland nieder. Eastwood, der als schüchtern und introvertiert galt, besuchte zehn verschiedene Schulen und brach 1948 sein College-Studium ab. Er arbeitete unter anderem als Holzfäller, Heizer, Tankwart und Lagerarbeiter.

1951 wurde er in die Army einberufen und nach Fort Ord versetzt, wo er zwei Jahre lang als Schwimmlehrer tätig war. Bei der Army lernte er David Janssen kennen, den späteren Darsteller des Richard Kimble aus der Serie Auf der Flucht. Janssen schlug dem gutaussehenden, athletischen Eastwood vor, es so wie er als Schauspieler in Hollywood zu versuchen.

Eastwood war von 1953 bis 1980 mit Maggie Johnson verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder: Kyle Eastwood (* 1968) ist ein erfolgreicher Jazz-Bassist, Alison Eastwood (* 1972) arbeitet als Schauspielerin und trat in einigen Filmen ihres Vaters auf.

Zwischen 1975 und 1988 lebte Eastwood mit der Schauspielerin Sondra Locke zusammen, die während dieser Zeit in sechs seiner Filme auftrat. 1996 heiratete er in zweiter Ehe die Fernsehjournalistin Dina Ruiz (* 1965) und wurde im selben Jahr Vater einer Tochter, Morgan. Eastwood hat aus seinen Ehen und mehreren Verhältnissen insgesamt fünf Töchter und zwei Söhne.

1986 machte Eastwood Schlagzeilen, als er sich in seinem Heimatort Carmel zum Bürgermeister wählen ließ. Er übte dieses Amt bis 1988 aus. Eastwood ist eingeschriebenes Mitglied der republikanischen Partei und unterstützte unter anderem die Präsidentschaftskandidaturen von Richard Nixon und Ronald Reagan. Obwohl er den Irak-Krieg ablehnte und ihn für einen großen Fehler hält, gilt er auch als Unterstützer von Ex-Präsident Bush. Eastwood gilt als stark schwerhörig, verzichtet in der Öffentlichkeit aber dennoch auf das Tragen eines Hörgerätes.

In der deutschen Synchronisation war Klaus Kindler seine Standardstimme.

Werk

Nebenrollen / Fernsehserien

Mitte der 50er Jahre absolvierte Clint Eastwood Testaufnahmen bei Universal Pictures und bekam zunächst einen Halbjahresvertrag inklusive Schauspielunterricht. Ab 1955 trat er in Kleinstrollen auf und war unter anderem in dem Monsterfilm Die Rache des Ungeheuers (1955) als Laborassistent zu sehen. In Tarantula (1955) spielte er einen der Jetpiloten, die die mutierte Riesenspinne mit Napalm bekämpfen (er ist hinter seiner Sauerstoffmaske jedoch fast nicht zu erkennen). Eastwood erhielt auch kleinere Fernsehrollen.

1957 wurde sein Vertrag von Universal nicht verlängert, weshalb er gezwungen war, wieder als Schwimmlehrer zu arbeiten. Da seine Frau ernsthaft erkrankte, kam Eastwood in finanzielle Schwierigkeiten. 1957 wurde er kurzzeitig von der Filmgesellschaft RKO Pictures unter Vertrag genommen, die sich jedoch bald darauf vom Filmgeschäft zurückzog. 1959 konnte Eastwood beim Fernsehen Fuß fassen und übernahm in der langlebigen Western-Serie Rawhide (in Deutschland: „Tausend Meilen Staub“ oder „Cowboys“) die Rolle des Cowboys Rowdy Yates. Bis 1965 spielte er den Part in 217 Folgen.

Durchbruch im Italo-Western

1964 bereitete der italienische Regisseur Sergio Leone seinen Western Für eine Handvoll Dollar vor. Da er diesen Film mit einem geringen Budget realisieren musste, konnte er für die Hauptrolle keinen etablierten Hollywood-Star wie Henry Fonda oder James Coburn verpflichten. Auf der Suche nach einem bezahlbaren Ersatzmann wurde Leone auf den Fernsehschauspieler Eastwood aufmerksam, den er schließlich für 15.000 Dollar engagierte. Eastwood spielte in dem Film einen Abenteurer, der sich in einer Kleinstadt bei zwei verfeindeten Clans als Revolvermann verdingt, um beide gegeneinander auszuspielen.

Für eine Handvoll Dollar galt zunächst als obskur und wurde von den Kritikern entweder verrissen oder überhaupt nicht beachtet. Der Film entwickelte sich jedoch zu einem sensationellen Kassenerfolg und löste die Italo-Western-Welle der 60er Jahre aus, die mehrere hundert Filme hervorbrachte. In der Rolle des zynischen Fremden ohne Namen, der seinen Gegnern in einem Poncho mit aufreizender Lässigkeit gegenübertritt, avancierte Clint Eastwood zu einer Ikone der Populär-Kultur. Unzählige Westerndarsteller orientierten sich in den Folgejahren an dem von Eastwood und Leone geschaffenen Charaktertypus.

In dem Nachfolgefilm Für ein paar Dollar mehr (1965) trat der Schauspieler erneut als unrasierter Revolvermann in Erscheinung und spielte einen Kopfgeldjäger, der mit seinem „Kollegen“ Lee van Cleef eine Gaunerbande zur Strecke bringt. Der Erfolg des Films ermöglichte es Leone, 1966 den aufwändigen Western Zwei glorreiche Halunken zu realisieren. Eastwood war erneut als Kopfgeldjäger im Poncho zu sehen und jagte neben Lee van Cleef und Eli Wallach hinter einem Goldschatz her, der in den Wirren des Bürgerkriegs verlorenging. Leones dritter Western wurde zu einem riesigen Kassenerfolg und avancierte im Lauf der Jahrzehnte zu einem beliebten Kultfilm. In der Internet Movie Database rangiert er auf der Liste der besten Filme auf Platz 4 und gilt dort als bester Western aller Zeiten (August 2009).

Nach Zwei glorreiche Halunken galt die Beziehung von Sergio Leone und seinem Hauptdarsteller Eastwood als zerrüttet, weshalb der Regisseur für seinen nächsten Film Spiel mir das Lied vom Tod Charles Bronson als Hauptdarsteller engagierte. Vor Leones Tod 1989 haben sich die beiden Männer anscheinend wieder ausgesöhnt. 1992 widmete Eastwood den von ihm inszenierten Western Erbarmungslos unter anderem Sergio Leone.

Erste Erfolge in Hollywood

Obwohl Clint Eastwood durch seine „Spaghetti-Western“ sehr populär geworden war, dauerte es einige Jahre, bis er auch in seinem Heimatland als Filmschauspieler Fuß fassen konnte. Der große Erfolg von Zwei glorreiche Halunken, der in den USA zum Kassenhit geworden war, ermöglichte es Eastwood schließlich, sich auch in Hollywood durchzusetzen.

1968 spielte er in dem Western Hängt ihn höher einen vermeintlichen Viehdieb, der knapp seiner Hinrichtung entgeht. Im selben Jahr begann er seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseur Don Siegel und stellte in dem Actionkrimi Coogan’s großer Bluff einen Provinzsherriff dar, der in New York für Unruhe sorgt. Komödiantische Akzente setzte Eastwood auch in dem Western Ein Fressen für die Geier (1970), wo er als widerwilliger Beschützer einer vermeintlichen Nonne (Shirley MacLaine) agierte. In dem Westernmusical Westwärts zieht der Wind trat Eastwood 1969 neben Lee Marvin sogar als singender Goldsucher in Erscheinung.

Obwohl Eastwood Ende der 60er Jahre bereits als Star etabliert war, überließ er die Hauptrolle in dem Kriegsfilm Agenten sterben einsam (1968) seinem Kollegen Richard Burton. Eastwood akzeptierte, weil ihm die Produzenten (die unbedingt einen amerikanischen Star in dem Film haben wollten) die enorme Gage von 800.000 Dollar zahlten. In dem actionbetonten Streifen treten Eastwood und Burton im Alleingang gegen die deutsche Wehrmacht an. Auch in Stoßtrupp Gold (1970) profilierte sich Eastwood als Actionheld im Zweiten Weltkrieg. Beide Filme waren an den Kinokassen sehr erfolgreich.

1968 gründete Eastwood seine Filmproduktionsgesellschaft Malpaso Production.

Dirty Harry und die 70er Jahre

1971 gelang Eastwood in Hollywood der endgültige Durchbruch zum Superstar. Unter der Regie von Don Siegel spielte er die titelgebende Rolle des Polizeiinspektors Harry Callahan („Dirty Harry“), der in San Francisco einen psychopathischen Serienkiller jagt. Der kontrovers diskutierte Film, in dem Eastwood mit zweifelhaften Methoden das Verbrechen bekämpft, wurde zu einem großen Erfolg und etablierte den Dirty-Harry-Charakter als neue Kultfigur.

Clint Eastwood zählte nun jahrzehntelang zu den weltweit erfolgreichsten Filmschauspielern. Er war 1973 und 1976 erneut in der Rolle des Harry Callahan zu sehen und trat weiterhin in Actionfilmen (Die letzten beißen die Hunde, 1974) und Western (Ein Fremder ohne Namen, 1973) auf. In der sehr erfolgreichen Actionkomödie Der Mann aus San Fernando (1978) hatte er einen unberechenbaren Orang-Utan zum Partner. Im Gefängnisthriller Flucht von Alcatraz spielte er 1979 zum letzten Mal unter der Regie von Don Siegel und stellte Frank Morris dar, den einzigen Häftling, dem wahrscheinlich die Flucht von der Gefängnisinsel Alcatraz gelungen war.

1971 debütierte Clint Eastwood mit dem Psychothriller Sadistico als Filmregisseur. Er inszenierte danach unter anderem den Spätwestern Der Texaner (1975), in dem er als ehemaliger Farmer zu sehen ist, dessen Familie massakriert wurde und der auf der Suche nach Rache eine epische Odyssee durchlebt. Der Film gilt als Klassiker seines Genres. Eastwood inszenierte außerdem Actionfilme wie Im Auftrag des Drachen (1975) oder Der Mann, der niemals aufgibt (1977).

Die 80er Jahre

Auch in den 80er Jahren war Eastwood – oft unter eigener Regie – in Western- und Actionfilmen zu sehen. Er spielte in Firefox (1982) einen Kampfpiloten, der einen russischen Jet entführt. In dem Actionthriller Der Wolf hetzt die Meute (1984) jagte er einen Serienkiller in New Orleans (u. a. mit seiner damals zwölfjährigen Tochter Alison Eastwood in einer der Hauptrollen). In dem Western Pale Rider – Der namenlose Reiter (1985) trat er als mysteriöser Prediger auf, im Kriegsfilm Heartbreak Ridge als rauhbeiniger Sergeant (1986). Er war in zwei weiteren Dirty Harry-Filmen zu sehen (1983 und 1988) und drehte Actionkomödien wie Mit Vollgas nach San Fernando (1980) oder Pink Cadillac (1989).

Als Filmregisseur war Clint Eastwood während dieser Zeit zunehmend an künstlerisch ambitionierten Werken interessiert, die nicht auf ein Massenpublikum abzielten. Seine Erfolge als Action-Star gaben ihm die Freiheit, kleinere Filme wie Bronco Billy (1980) oder Honkytonk Man (1982) mit seinem Sohn Kyle und Alexa Kenin zu realisieren, in denen er den American Way of Life skeptisch reflektierte. Bird (1988), eine Filmbiographie über das Leben des legendären Jazzmusikers Charlie Parker, fand zwar nur ein kleines Publikum, wurde jedoch von der Kritik gelobt. Eastwood war zeitlebens ein großer Jazzfan und trug ab 1980 gelegentlich als Komponist zu seinen Filmen bei.

Ende der 80er Jahre wurde Clint Eastwood in Frankreich mit einem Ehren-César für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Die 90er Jahre: Erster Regie-Oscar für Erbarmungslos

Zwischen 1988 und 1990 drehte Clint Eastwood in kurzer Folge mehrere Kassenflops: Das Todesspiel (1988), Pink Cadillac (1989), Weißer Jäger, schwarzes Herz (1990) und Rookie – Der Anfänger (1990). Dann gelang es ihm, seine Karriere wieder zu stabilisieren, auch weil er damit begann, sein Rollenspektrum zu erweitern und in oft selbstironischer Weise sein fortgeschrittenes Alter zu thematisieren. Seither war Eastwood regelmäßig in kommerziell erfolgreichen Filmen zu sehen, was bislang kaum einem Star seiner Altersgruppe gelungen ist.

1993 spielte der Schauspieler in dem Thriller In the Line of Fire – Die zweite Chance (Regie: Wolfgang Petersen) einen alternden Secret Service Agenten, der ein Attentat auf den US-Präsidenten vereitelt. Der Film wurde zum größten Kassenerfolg für Eastwood. 1992 war er unter eigener Regie in dem pessimistischen Spätwestern Erbarmungslos als ehemaliger Revolverheld zu sehen und konnte bei Kritik und Publikum einen überragenden Erfolg verbuchen. Eastwood fand die uneingeschränkte Anerkennung Hollywoods und erhielt als Regisseur und Produzent seine ersten 2 Oscars. Für sein Werk als Filmproduzent wurde er 1994 mit dem Irving G. Thalberg Memorial Award ausgezeichnet.

Seit 1993 stand Eastwood nur noch unter eigener Regie vor der Kamera. In dem Kriminaldrama Perfect World (1993) war er neben Kevin Costner als Marshall zu sehen. 1995 trat der 65-Jährige in Die Brücken am Fluss als romantischer Liebhaber von Meryl Streep auf und fand in dieser ungewohnten Rolle großen Zuspruch beim Publikum. Die Bestsellerverfilmung war an den Kassen sehr erfolgreich.

In der zweiten Hälfte der 90er Jahre inszenierte Eastwood die beiden Thriller Absolute Power (1997) und Ein wahres Verbrechen (1999), von denen letzterer zu einem von Eastwoods größten Kassenflops wurde. 1997 erhielt der Regisseur gute Kritiken für das künstlerisch ambitionierte Drama Mitternacht im Garten von Gut und Böse, das den Mord an einem Homosexuellen thematisierte. Eastwood war in dem Film nicht als Schauspieler zu sehen.

Am 29. Februar 1996 erhielt Eastwood vom American Film Institute (AFI) den Life Achievement Award für sein einmaliges Lebenswerk als Schauspieler, Regisseur und Produzent.

Zweiter Regie-Oscar für Million Dollar Baby

Mit 70 Jahren spielte Eastwood in dem komödiantischen Film Space Cowboys (2000) einen alternden Astronauten, der auf eine letzte Weltraummission geschickt wird. Auch dieser Film, in dem Eastwood zusammen mit anderen bekannten Alt-Stars auftrat, war ein großer Kassenhit. 2002 folgte der weniger erfolgreiche Thriller Blood Work. Seit diesem Film arbeitet er regelmäßig mit dem Kameramann Tom Stern zusammen.

2003 konnte Eastwood für die Regie des düsteren Dramas Mystic River (in dem er selbst nicht als Schauspieler zu sehen war) bei Kritik und Publikum einen Erfolg verbuchen. 2005 war er der große Gewinner der Oscar-Verleihung und erhielt für sein auch kommerziell sehr erfolgreiches Boxerinnen-Drama Million Dollar Baby (2004) seinen zweiten Regie-Oscar. Der Streifen wurde außerdem als bester Film des Jahres ausgezeichnet, wobei Eastwood hier ebenfalls nach Erbamungslos als Produzent einen weiteren Oscar erhielt. Außerdem gingen die Oscars für die beste Haupt- und für die beste Nebenrolle an Hilary Swank und Morgan Freeman. Im Jahr davor waren in gleicher Weise bereits Sean Penn und Tim Robbins für Eastwoods Film Mystic River ausgezeichnet worden.

2006 hat Clint Eastwood als Regisseur ein ambitioniertes Projekt realisiert: Er drehte zwei Filme über eine Schlacht im Pazifikkrieg. Der eine, Flags of Our Fathers, schildert die Ereignisse aus amerikanischer Sicht, der andere, Letters from Iwo Jima, aus japanischer Perspektive. Flags of Our Fathers ist am 20. Oktober 2006 in den amerikanischen und am 18. Januar 2007 in den deutschen Kinos gestartet. Der erfolgreichere Letters from Iwo Jima erhielt 2007 vier Oscar-Nominierungen. Eastwood tritt auch in diesen beiden Filmen nicht als Schauspieler auf.

Bei den Berliner Filmfestspielen, bei denen er 2007 Letters from Iwo Jima präsentierte, kündigte Eastwood an, auch weiterhin als Regisseur zu arbeiten. 2008 war er mit dem Spielfilm Der fremde Sohn im Wettbewerb der 61. Filmfestspielen von Cannes vertreten, wo er zum fünften Mal um die Goldene Palme konkurrierte. Dort erhielt er gemeinsam mit der französischen Schauspielerin Catherine Deneuve (Un conte de Noël) einen Ehrenpreis. Ende Februar 2009 wurde Eastwood in einer nichtöffentlichen Zeremonie in Paris mit der Goldenen Palme von Cannes für sein Lebenswerk bedacht. Dem Regisseur gelinge wie keinem anderen die „Synthese des klassischen und des modernen amerikanischen Kinos“.[1] Mit dem Filmdrama Gran Torino konnte Eastwood 2009 erneut einen großen Erfolg bei Kritik und Publikum verbuchen. Er war hier, erneut unter eigener Regie, nach einer längeren Schauspielpause wieder als Hauptdarsteller zu sehen.

Überblick über Eastwoods Gesamtwerk[2]

Clint Eastwood hat seit 1964 in 45 Spielfilmen die Hauptrolle gespielt. Seit 1968 tauchte er 21 Mal auf der Liste der 10 kommerziell erfolgreichsten Schauspieler auf, die einmal jährlich von Quigley Publications erstellt wird. Nur John Wayne wurde noch öfter von der Quigley-Liste erfasst (nämlich 25 Mal). Laut Quigley war er zwischen 1972 und 1993 (was die aufsummierten Gesamteinnahmen seiner Filme betrifft) der kommerziell erfolgreichste Schauspieler.

Clint Eastwood ist der bis dato älteste Regisseur, der je einen Oscar für die beste Regie erhalten hat – er war 74 Jahre alt, als er den Preis für Million Dollar Baby gewann. Er ist außerdem der einzige Hollywood-Star, der sowohl als Regisseur als auch als Produzent zweimal mit diesem Preis ausgezeichnet wurde (Warren Beatty, Robert Redford, Mel Gibson und Kevin Costner erhielten den Preis bisher je einmal als Regisseur). Insgesamt erhielt er also 4 Oscars. Als Regisseur ist Eastwood für seine effektive Arbeitsweise bekannt und beendet Dreharbeiten häufig schneller als geplant und stets im Rahmen des vorgesehenen Budgets. 2006 sei er mit 76 Jahren „experimentierfreudiger als je zuvor“, stellt Franz Everschor im film-dienst fest.

Insgesamt waren bislang acht Schauspieler unter Eastwoods Regie für einen Oscar nominiert.

Eastwood hat seit 1971 31 Spielfilme inszeniert und seit 1982 24 Spielfilme produziert. Seit 1969 war er an 17 Filmen als Soundtrackkomponist, Songwriter oder Sänger beteiligt.

Der Schauspieler Eastwood

Clint Eastwood wurde im Lauf der Jahrzehnte zu einem der populärsten Stars weltweit und ist generationenübergreifend als Kultfigur und Ikone anerkannt. Der 1,93 Meter große Star mit den markanten Zügen entwickelte in der Rolle des schweigsamen Actionhelden große Anziehungskraft. Er ist dafür bekannt, mit unbewegter Miene zynische Einzeiler von sich zu geben („Make my Day“, „Do I feel lucky, well do ya punk?“).

Eastwoods Image des harten Revolverhelden wurde vor allem in den 70er Jahren kontrovers diskutiert. Die einflussreiche Filmkritikerin Pauline Kael griff Eastwood regelmäßig scharf an und warf seinen Filmcharakteren eine reaktionäre und menschenverachtende Ideologie vor, was der Schauspieler vehement zurückwies. Im Lauf der Jahrzehnte und mit zunehmendem Alter wurden seine Rollengestaltungen deutlich sanfter und selbstironischer. Nur in Gran Torino, was als fulminante Abschiedsvorstellung gedacht ist, spielt Eastwood einen verbitterten Charakter von zynischer Ehrlichkeit und erbarmungsloser moralischer Überzeugung.

Synchronisation

Von 1965 (Für eine Handvoll Dollar) bis zu seinem Tod 2000 (Space Cowboys) war Eastwoods charismatische deutsche Standardstimme Klaus Kindler. In Abwesenheit vertraten ihn beispielsweise Gert Günther Hoffmann (u. a. in Zwei glorreiche Halunken und in Hängt ihn höher) oder Rolf Schult (u. a. in Ein Fressen für die Geier und in Dirty Harry). Nach Kindlers Tod 2001 bestimmte Eastwood selbst den Sprecher Joachim Höppner, der durch viele Dokumentationen, das Wissensmagazin Galileo und als Sprecher des Gandalf in der Herr der Ringe-Trilogie bekannt war, zu seinem Nachfolger. Dieser konnte Eastwood nur in zwei Filmen synchronisieren, da er 2006 überraschend an einem Herzinfarkt starb. Bei Gran Torino war, nachdem Fred Maire den Trailer gesprochen hatte, Jochen Striebeck Eastwoods deutsche Stimme.

Filmografie (Auswahl)

Als Schauspieler

Als Regisseur

  • 1970: Betrogen (The Beguiled)
  • 1971: Sadistico (Play Misty for Me)
  • 1973: Ein Fremder ohne Namen (High Plains Drifter)
  • 1973: Begegnung am Vormittag (Breezy)
  • 1975: Im Auftrag des Drachen (The Eiger Sanction)
  • 1975: Der Texaner (The Outlaw Josey Wales)
  • 1977: Der Mann, der niemals aufgibt (The Gauntlet)
  • 1980: Bronco Billy
  • 1981: Firefox
  • 1982: Honkytonk Man
  • 1983: Dirty Harry kommt zurück (Sudden Impact)
  • 1985: Pale Rider – Der namenlose Reiter (Pale Rider)
  • 1986: Heartbreak Ridge
  • 1988: Bird
  • 1990: Weißer Jäger, schwarzes Herz (White Hunter Black Heart)
  • 1990: Rookie – Der Anfänger (The Rookie)
  • 1992: Erbarmungslos (Unforgiven)
  • 1993: Perfect World (A Perfect World)
  • 1995: Die Brücken am Fluss (The Bridges of Madison County)
  • 1997: Absolute Power
  • 1997: Mitternacht im Garten von Gut und Böse (Midnight in the Garden of Good and Evil)
  • 1999: Ein wahres Verbrechen (True Crime)
  • 2000: Space Cowboys
  • 2002: Blood Work
  • 2003: Mystic River
  • 2004: Million Dollar Baby
  • 2006: Flags of Our Fathers
  • 2006: Letters from Iwo Jima
  • 2008: Gran Torino
  • 2008: Der fremde Sohn (Changeling)

Als Produzent

  • 1981: Firefox
  • 1982: Honkytonk Man
  • 1983: Dirty Harry kommt zurück (Sudden Impact)
  • 1985: Pale Rider – Der namenlose Reiter (Pale Rider)
  • 1986: Heartbreak Ridge
  • 1988: Bird
  • 1990: Weißer Jäger, schwarzes Herz (White Hunter Black Heart)
  • 1992: Erbarmungslos (Unforgiven)
  • 1993: Perfect World (A Perfect World)
  • 1995: Die Brücken am Fluss (The Bridges of Madison County)
  • 1997: Absolute Power
  • 1997: Mitternacht im Garten von Gut und Böse (Midnight in the Garden of Good and Evil)
  • 1999: Ein wahres Verbrechen (True Crime)
  • 2000: Space Cowboys
  • 2002: Blood Work
  • 2003: Mystic River
  • 2004: Million Dollar Baby
  • 2006: Flags of Our Fathers
  • 2006: Letters from Iwo Jima
  • 2008: Gran Torino
  • 2008: Der fremde Sohn (Changeling)

Als Drehbuchautor

  • 1964: Für eine Handvoll Dollar (Per un pugno di dollari)

Als Komponist

  • 2003: Mystic River
  • 2004: Million Dollar Baby
  • 2006: Flags of Our Fathers
  • 2007: Grace Is Gone
  • 2008: Der fremde Sohn (Changeling)

Auszeichnungen

Academy Awards

  • 1993: Oscar für die beste Regie (Erbarmungslos)
  • 1993: Oscar für den besten Film (Erbarmungslos)
  • 2005: Oscar für die beste Regie (Million Dollar Baby)
  • 2005: Oscar für den besten Film (Million Dollar Baby) gemeinsam mit Albert S. Ruddy und Tom Rosenberg

Eastwood erhielt 1995 den Irving G. Thalberg Memorial Award im Rahmen der Oscarverleihung. Dieser Preis wird an besonders kreative Filmproduzenten vergeben, die sich durch langjähriges, konsequentes Bemühen um hohe künstlerische Qualität bei der Produktion von Filmen hervor getan haben.

Nominierungen

  • 1993: Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller (Erbarmungslos)
  • 2004: Oscar-Nominierung für die beste Regie (Mystic River)
  • 2004: Oscar-Nominierung für den besten Film (Mystic River)
  • 2005: Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller (Million Dollar Baby)
  • 2007: Oscar-Nominierung für den besten Film (Letters from Iwo Jima)
  • 2007: Oscar-Nominierung für die beste Regie (Letters from Iwo Jima)

Golden Globes

Nominierungen

  • 1993: Golden-Globe-Nominierung für den besten Spielfilm – Drama (Erbarmungslos)
  • 1995: Golden-Globe-Nominierung für den besten Spielfilm – Drama (Die Brücken am Fluss)
  • 2004: Golden-Globe-Nominierung für die beste Regie (Mystic River)
  • 2004: Golden-Globe-Nominierung für den besten Spielfilm – Drama (Mystic River)
  • 2005: Golden-Globe-Nominierung für den besten Spielfilm – Drama (Million Dollar Baby)
  • 2005: Golden-Globe-Nominierung für die beste Filmmusik (Million Dollar baby)
  • 2007: Golden-Globe-Nominierung für die beste Regie (Flags of Our Fathers)
  • 2007: Golden-Globe-Nominierung für die beste Regie (Letters from Iwo Jima)
  • 2008: Golden-Globe-Nominierung für die beste Filmmusik (Grace is gone)
  • 2008: Golden-Globe-Nominierung für den besten Song (Grace is gone)
  • 2009: Golden-Globe-Nominierung für die beste Filmmusik (Der fremde Sohn)
  • 2009: Golden-Globe-Nominierung für den besten Song (Gran Torino)

Weitere Auszeichnungen

National Board of Review

  • Gran Torino

Cannes Film Festival

  • 2003: Golden Coach für Mystic River
  • 2008: Ehrenpreis für The Exchange

César, Frankreich

  • 1998: Ehren-César
  • 2003: César für den besten (ausländischen) Film (Mystic River)
  • 2004: César für den besten (ausländischen) Film (Million Dollar Baby)

Venedig Film Festival

  • 2000: Career Golden Lion
  • 2002: Future Film Festival Digital Award für Blood Work

American Film Institute, USA

Hamburg Film Festival, Deutschland

  • 1995: Douglas Sirk Award

Jupiter

  • 2006: für Million Dollar Baby
    • Bester Regisseur international
    • Bester Film international

Goldene Kamera

  • 2009: für sein Lebenswerk

Cinema for Peace

Screen Actors Guild

Paris 2007 – Clint Eastwood ist zum Ritter der Ehrenlegion ernannt worden. Der Schauspieler und Regisseur erhielt den Orden von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac.

Literatur

  • Richard Schickel: Clint Eastwood. Eine Biographie (OT: Clint Eastwood: A Biography). Goldmann (Bertelsmann), München 1998, ISBN 3-442-12763-7
  • Pierre-Henri Verlhac: Clint Eastwood. Bilder eines Lebens, Henschel-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89487-620-3

Weblinks

Commons Commons: Clint Eastwood – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikiquote Wikiquote: Clint Eastwood – Zitate

Einzelnachweise

  1. vgl. Clint Eastwood erhielt Goldene Palme bei derstandard.at, 27. Februar 2009 (aufgerufen am 27. Februar 2009)
  2. Stand 2009 / bis zu The Human Factor
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