Lost Katarina
Titel: LOST
Bewertet von: Katarina
Rezension:
Prolog
Heiß ist es - heiß und laut. Das Kreischen unzähliger Vögel hallt durch die Luft. Plötzlich stehe ich inmitten der einsetzenden Stille, mitten im Dschungel der paradiesischen Insel, auf der wir abgestürzten.
Gänsehaut! Leise Panik kommt auf. Ich fühle, dass da etwas in meiner Nähe ist - etwas, was ich nicht näher erkennen kann, das aber unheimlich wirkt. Dieses „Ding“ verheißt bestimmt nichts Gutes. Ich spüre es. Plötzlich seh ich es - eine schwarze Nebelwolke, die schnell und bedrohlich durch die Luft sirrt. ANGST! Ich laufe, ich renne, schau' mich immer wieder panisch um, während der schwaze Nebel unaufhaltsam näher kommt. Ich erreiche den Wald, während die Wolke schon fast über mir steht. Ein furchtbar lautes Kreischen durchschneidet die Luft, ich spür nichts mehr, ich falle ...
LOST
In LOST geht es um eine Gruppe von Leuten, die den Absturz eines Passagierflugzeugs auf einer scheinbar einsamen Insel überlebt haben.
Nach Überwindung des ersten Schocks, kristallisiert sich schnell eine Gruppe aus ca. Protagonisten heraus:
Da sind Jack, der 'Anführer wider Willen', der smarte und gutaussehende Chirurg, die schöne aber bodenständige Kate, Michael mit seinem Sohn Walt, der charismatische Locke, dem man nicht unbedingt zutraut, sich innerhalb einer Gruppe unterzuordnen, der übergewichtige Hurley, der rebellische Sawyer, der Rockstar Charlie, die hochschwangere Danielle und letztlich das Ehepaar Sun und Jin.
Hat man anfangs noch die Hoffnung von einem Suchtrupp gerettet zu werden, muss man bald erkennen, dass man den Rest seines Lebens im „Paradies“ gestrandet ist. Doch damit nicht genug. Die Insel selbst, so erfährt man nach und nach, hat ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Innenleben.
Und wie es der "Zufall" so will, stellt sich heraus, dass diese Insel keine normale Insel ist.
Hier ist nichts normal. Im Dschungel hören sie Geräusche, Stimmen, sehen Menschen und Gegenstände, die eigentlich nicht da sein können und treffen auch Personen, die gar nicht an Bord waren. Klingt also weniger nach entspanntem Südseeaufentalt.
Doch nicht nur das stellt die Gestrandeten vor eine große Herausforderung, denn das Hauptptoblem sind in Wirklichkeit sie selber. Denn alle haben eine mysteriöse und dunkle Vergangenheit... Durch das geschickte Einspielen von "Flashbacks" erfährt der Zuschauer nun nach und nach, dass alle der Überlebenen ein tiefes dunkles Geheimnis in sich tragen und mit auf die Insel brachten - angefangen von Mord über Drogensucht, Folter, einem riesen Lottogewinn oder dem Wunder plötzlich wieder laufen zu können, obwohl man jahrelang im Rollstuhl saß. Das Besondere an "Lost" macht die faszinierende Kombination zwischen den Charakteren und der nur langsam voranschreiteten Story.
Die Serie ist ein clever inszenierter, spannend gemachter Mystery-Hybrid und die Bruchstücke zu vieldeutigen Puzzles zusammensetzt.
Dem Zuschauer stellen sich immer neue Fragen: Was steckt hinter dem Monster? Warum saßen die Menschen in dem Flugzeug? Wo sind sie da gelandet? Ist es überhaupt eine Insel? Wer von ihnen ist gefährlich, wem kann man trauen? Wer von ihnen wird überleben? Wieso werden sie nicht gefunden? Wer sind die Anderen?
Und genau hier liegt die Faszination bzw. das Problem. Der Zuschauer muss sich auf diese Serie einlassen. In der Regel werden pro Folge ruhig mal 2-3 Fragen aufgeworfen und maximal eine beantwortet:
Die Figuren und ihre Darsteller sind allesamt gut gecastet und hervorragend geschrieben, hinter jeder sorgsam portionierten Offenbarung der Lebensgeschichte eines Charakters liegt eine Überraschung, etwas, das die Figur weiterentwickelt und das zerbrechliche Netz der Beziehungen unter den Überlebenden spannt.
Fazit;: Auch wenn LOST langsam angeht, ich kann garantieren, dass die 1. Staffel von Folge zu Folge spannender wird und am Ende mit einem der brutalsten Cliffhanger der Fernsehgeschichte endet.
Ein MUSS für alle Mysterie-Junkies
Punkte: 10/10