Robert Enke

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Robert Enke
Datei:Robert Enke.JPG
Spielerinformationen
Geburtstag 24. August 1977
Geburtsort Jena, DDR
Position Tor
Vereine in der Jugend
bis 1985
1985–1995
SV Jenapharm Jena
FC Carl Zeiss Jena
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1995–1996
1996–1999
1999–2002
2002–2004
2003
2004
2004–2009
FC Carl Zeiss Jena
Borussia Mönchengladbach
Benfica Lissabon
FC Barcelona
Fenerbahce Istanbul (ausgel.)
CD Teneriffa (ausgel.)
Hannover 96
3 (0)
32 (0)
77 (0)
1 (0)
1 (0)
9 (0)
164 (0)
Nationalmannschaft2
1997-1999
2007–2009
Deutschland U-21
Deutschland
15 (0)
8 (0)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 26. Februar 2009
2Stand: 16. November 2009

Robert Enke (* 24. August 1977 in Jena,† 10. November 2009 in Neustadt am Rübenberge) war ein deutscher Fußballspieler.

Vereine

Enkes Karriere begann beim SV Jenapharm Jena, bevor er 1985 zum FC Carl Zeiss Jena ging. 1995 schaffte er den Sprung in den Profikader der 2. Bundesliga, wo er jedoch nur drei Spiele unter Trainer Eberhard Vogel absolvierte. Sein Debut als Profi hatte er November 1995 gegen seinen späteren Klub Hannover 96. 1996 wechselte Enke in die 1. Fußball-Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach. Dort verbrachte er zunächst zwei Jahre auf der Ersatzbank, bevor er in der Saison 1998/99 unter Friedel Rausch zum Stammtorhüter wurde und diese Position auch unter dessen Nachfolger Rainer Bonhof beibehielt. Enke brachte konstant gute Leistungen, konnte aber letztlich Mönchengladbachs Abstieg in die Zweite Liga nicht verhindern.

Im Sommer 1999 wechselte Enke nach Portugal zu Benfica Lissabon. Unter dem deutschen Trainer Jupp Heynckes wurde er Leistungsträger und schließlich Mannschaftskapitän. Der Lissaboner Traditionsclub erreichte allerdings in den folgenden drei Spielzeiten nur mittelmäßige Ergebnisse. Enke wechselte daher 2002 nach Spanien in die Primera División zum FC Barcelona. Hier erlitt er jedoch einen Karriereknick und kam nur zu einem einzigen Einsatz. Ein Ausleihgeschäft im Sommer 2003 in die Türkei zu Fenerbahçe Istanbul mit Trainer Christoph Daum wurde zu einem Desaster. Enkes erstes Spiel ging verloren und die eigenen Fans bewarfen ihn mit Gegenständen, woraufhin er seinen Vertrag auflöste und vorübergehend erwerbslos wurde. Formal immer noch bei Barcelona unter Vertrag, ließ sich Enke im Januar 2004 in die spanische Zweite Liga nach CD Teneriffa ausleihen, wo er wieder sportlich überzeugte.

Enke kehrte im Sommer 2004 mit seinem Wechsel zu Hannover 96 in die Bundesliga zurück. Von Beginn an wurde er zu einem Leistungsträger der Mannschaft und wurde seitdem mehrfach im Rahmen von Umfragen des Fachmagazins Kicker-Sportmagazin von den Bundesligaspielern zum besten Torwart gewählt. Ab 2007 fungierte Enke auch als Mannschaftskapitän von Hannover 96. Erstmals hatte er einen Profivertrag in seiner Karriere verlängert.

Nationalmannschaft

Von 1997 bis 1999 absolvierte Robert Enke 15 Spiele für die deutsche Deutsche U21-Nationalmannschaft. 1999 wurde er von Trainer Erich Ribbeck erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen und reiste mit zum Konföderationen-Pokal 1999 in Mexiko, wo er jedoch nicht zum Einsatz kam. Durch seinem Wechsel ins Ausland im selben Jahr geriet er aus dem Blickfeld der Nationalmannschaft. Erst 2006, seit zwei Jahren wieder in der Bundesliga bei Hannover 96 spielend, wurde Enke vor der WM 2006 von Jürgen Klinsmann in den erweiterten Kader der Nationalmannschaft berufen, nahm jedoch nicht am Turnier teil.

Nach der WM setzte sich Enke zunächst wieder im Kader der Nationalmannschaft fest und fuhr als Ersatztorwart zu Länderspielen. Im März 2007 gab Enke sein Länderspieldebüt unter Joachim Löw in einem Freundschaftsspiel gegen Dänemark. In der Hierarchie der Nationalmannschaft stand Enke im folgenden Jahr hinter Jens Lehmann und gleichauf mit Timo Hildebrand. An der EM 2008 nahm Enke als offizielle Nummer zwei im deutschen Tor teil, hinter Lehmann und vor René Adler.

Nach dem Rücktritt von Jens Lehmann hütete Robert Enke insgesamt acht mal bei Länderspielen nach der EM das deutsche Tor. Löw hatte sich allerdings nicht ausdrücklich für Enke als neue Nummer Eins ausgesprochen, so dass sich dieser auch weiterhin dem Konkurrenzkampf vor allem gegenüber Rene Adler stellen musste. Aufgrund einer Verletzung Enkes vertrat Adler ihn bei den anschließenden Länderspielen.

Persönliches

Robert Enke entstammte einer sportbegeisterten Familie. Sein Vater, ein promovierter Psychotherapeut, war ein erfolgreicher 400-Meter-Hürdenläufer, seine Mutter Handballspielerin. Enke legte auf dem Jenaer Sportgymnasium sein Abitur ab. Er plante ein Studium, entschied sich dann aber für eine Karriere im Profifußball.

Datei:Robert Enke Trauerstelle AWD-Arena.jpg
Robert Enke - Trauerstelle AWD-Arena Hannover

Robert Enke war mit Teresa verheiratet. Zusammen mit der erst im Mai adoptierten acht Monate alten Tochter Leila lebte die Familie auf einem kleinen Bauernhof nahe Hannover. Ihre gemeinsame Tochter Lara starb 2006 im Alter von zwei Jahren an einem angeborenen Herzfehler. Das Ehepaar Enke engagierte sich für den Tierschutz und besaß Haustiere. Für die Organisation PETA hat sich Robert Enke für ein Plakat gegen Pelz zur Verfügung gestellt. Insbesondere protestierte er gegen die Nutzung von Katzen- und Hundefellen aus China.

Robert und Teresa Enke unterstützten außerdem den Verein Kinderherz e.V. in Hannover, Der Verein hilft Eltern von herzkranken Kindern.


Am 10. November 2009 nahm Robert Enke sich an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge, Ortsteil Eilvese, das Leben. In einer Pressekonferenz wurde bekannt, dass Enke unter Depressionen gelitten hatte.[1]


In der Marktkirche von Hannover fand am 11. November eine Trauerandacht statt. Anschließend nahmen rund 35.000 Menschen an einem Trauermarsch in Richtung AWD-Arena teil. Ein für den 14. November geplantes Freundschaftsspiel der Nationalmannschaft gegen Chile wurde vom DFB abgesagt.[2] Zur Gedenkfeier am 15. November verabschiedeten sich rund 40.000 Trauergäste in der AWD-Arena von Robert Enke.

Die Beerdigung fand anschließend im engsten Familienkreis statt.



Ehrungen

  • 2006 Niedersachsens Sportler des Jahres [3]
  • 2007 Niedersachsens Sportler des Jahres [4]


Einzelnachweise

  1. Ein Leben ohne Ausweg. Stuttgarter Zeitung, 12. November 2009. Abgerufen am 14. November 2009.
  2. Wir können nicht einfach weitermachen. Süddeutsche Zeitung, 11. November 2009
  3. Balldessports
  4. RTL Regional

Weblinks

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