Razundara Tjikuzu: Unterschied zwischen den Versionen

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Der als [[Waise|Halbwaise]] in [[Südwestafrika]] (ab 1990 Namibia) aufgewachsene Defensivspieler Tjikuzu schloss sich in seinem Heimatland keinem Fußballverein an. 1995 wurde er vom [[Werder Bremen|SV Werder Bremen]] entdeckt und zunächst für ein Jahr für die Jugendmannschaften des Vereins verpflichtet<ref name="Spiegel">{{internetquelle|autor=spiegel.de, 3. August 2005|url=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,367830,00.html|titel=Problemfall Tjikuzu: Einzelgänger im Irrgarten Bundesliga|zugriff=27. Mai 2008}}</ref>. Tjikuzu, der zuvor nie Deutsch gesprochen hatte, erlangte daraufhin schon nach wenigen Monaten den Hauptschulabschluss in Bremen<ref name="Spiegel"/> und gelangte schließlich nach drei Jahren im Internat des SV Werder ab 1998 in Bremens zweite Mannschaft im Seniorenbereich, für die er in der [[Fußball-Regionalliga Nord|Regionalliga Nord]] antrat.  
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Der als [[Waise|Halbwaise]] in [[Südwestafrika]] (ab 1990 Namibia) aufgewachsene Defensivspieler "Raschi" Tjikuzu schloss sich in seinem Heimatland keinem Fußballverein an. 1995 wurde er vom [[Werder Bremen|SV Werder Bremen]] entdeckt und zunächst für ein Jahr für die Jugendmannschaften des Vereins verpflichtet<ref name="Spiegel">{{internetquelle|autor=spiegel.de, 3. August 2005|url=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,367830,00.html|titel=Problemfall Tjikuzu: Einzelgänger im Irrgarten Bundesliga|zugriff=27. Mai 2008}}</ref>. Tjikuzu, der zuvor nie Deutsch gesprochen hatte, erlangte daraufhin schon nach wenigen Monaten den Hauptschulabschluss in Bremen<ref name="Spiegel"/> und gelangte schließlich nach drei Jahren im Internat des SV Werder ab 1998 in Bremens zweite Mannschaft im Seniorenbereich, für die er in der [[Fußball-Regionalliga Nord|Regionalliga Nord]] antrat.  
  
 
Zur [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]-Saison [[Fußball-Bundesliga 1999/2000|1999/2000]] rückte Tjikuzu in den Kader der ersten Bremer Mannschaft auf und debütierte bereits am ersten Spieltag in der Startelf des Teams. Mit insgesamt 26 Einsätzen während der gleichen Saison wurde Tjikuzu zum Stammspieler. Aufgrund disziplinarischer Probleme konnte er sich in Bremen jedoch nicht dauerhaft etablieren. Mehrfach soll er angetrunken beim Training erschienen sein, oft verspätete er sich oder fehlte unentschuldigt.<ref name="Spiegel"/> 2002 wurde Tjikuzu in die zweite Mannschaft Bremens zurückversetzt und ihm ein Vereinswechsel nahegelegt.<ref name="Spiegel"/> Neben Anpassungsschwierigkeiten in Deutschland soll auch die Trennung von seiner damaligen Freundin, mit der er ein gemeinsames Kind hat, Grund für seine disziplinarischen Probleme gewesen sein.<ref name="Berliner Zeitung">{{internetquelle|autor=berlinonline.de, 6. März 2004|url=http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0306/sport/0018/index.html|titel=Wenn ein Talent ins Torkeln gerät|zugriff=27. Mai 2008}}</ref> Obgleich er zum Ende der Saison [[Fußball-Bundesliga 2002/03|2002/03]] nochmals für Bremens erste Mannschaft in der Bundesliga auflief, wechselte Tjikuzu im Sommer 2003 zum Bundesliga-Konkurrenten [[Hansa Rostock|F.C. Hansa Rostock]]. Für Bremen hatte Tjikuzu 68 Bundesligaspiele, drei Einsätze im [[DFB-Pokal]] (ein Tor) sowie einen Einsatz im [[DFL-Ligapokal|Ligapokal]] bestritten.  
 
Zur [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]]-Saison [[Fußball-Bundesliga 1999/2000|1999/2000]] rückte Tjikuzu in den Kader der ersten Bremer Mannschaft auf und debütierte bereits am ersten Spieltag in der Startelf des Teams. Mit insgesamt 26 Einsätzen während der gleichen Saison wurde Tjikuzu zum Stammspieler. Aufgrund disziplinarischer Probleme konnte er sich in Bremen jedoch nicht dauerhaft etablieren. Mehrfach soll er angetrunken beim Training erschienen sein, oft verspätete er sich oder fehlte unentschuldigt.<ref name="Spiegel"/> 2002 wurde Tjikuzu in die zweite Mannschaft Bremens zurückversetzt und ihm ein Vereinswechsel nahegelegt.<ref name="Spiegel"/> Neben Anpassungsschwierigkeiten in Deutschland soll auch die Trennung von seiner damaligen Freundin, mit der er ein gemeinsames Kind hat, Grund für seine disziplinarischen Probleme gewesen sein.<ref name="Berliner Zeitung">{{internetquelle|autor=berlinonline.de, 6. März 2004|url=http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0306/sport/0018/index.html|titel=Wenn ein Talent ins Torkeln gerät|zugriff=27. Mai 2008}}</ref> Obgleich er zum Ende der Saison [[Fußball-Bundesliga 2002/03|2002/03]] nochmals für Bremens erste Mannschaft in der Bundesliga auflief, wechselte Tjikuzu im Sommer 2003 zum Bundesliga-Konkurrenten [[Hansa Rostock|F.C. Hansa Rostock]]. Für Bremen hatte Tjikuzu 68 Bundesligaspiele, drei Einsätze im [[DFB-Pokal]] (ein Tor) sowie einen Einsatz im [[DFL-Ligapokal|Ligapokal]] bestritten.  

Version vom 30. März 2009, 23:02 Uhr

Razundara Tjikuzu
Spielerinformationen
Voller Name Razundara Tjikuzu
Geburtstag 12. Dezember 1979
Geburtsort SwakopmundSüdwestafrika
Größe 173 cm
Position Abwehrspieler, Mittelfeldspieler
Vereine in der Jugend
1995–1998 SV Werder Bremen
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1998–1999
1999–2003
2002
2003–2005
2005–2006
2006–2007
2007–
SV Werder Bremen II
SV Werder Bremen
SV Werder Bremen II
F.C. Hansa Rostock
MSV Duisburg
Çaykur Rizespor
Istanbul Belediyespor
27 0(6)
68 0(0)
12 0(8)
49 0(5)
23 0(0)
16 0(1)
30 0(0)
Nationalmannschaft2
Namibia 47 0(?)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 24. August 2008
2Stand: 11. März 2008

Razundara Tjikuzu (* 12. Dezember 1979 in Swakopmund) ist ein namibischer Fußballprofi.

Laufbahn

Der als Halbwaise in Südwestafrika (ab 1990 Namibia) aufgewachsene Defensivspieler "Raschi" Tjikuzu schloss sich in seinem Heimatland keinem Fußballverein an. 1995 wurde er vom SV Werder Bremen entdeckt und zunächst für ein Jahr für die Jugendmannschaften des Vereins verpflichtet[1]. Tjikuzu, der zuvor nie Deutsch gesprochen hatte, erlangte daraufhin schon nach wenigen Monaten den Hauptschulabschluss in Bremen[1] und gelangte schließlich nach drei Jahren im Internat des SV Werder ab 1998 in Bremens zweite Mannschaft im Seniorenbereich, für die er in der Regionalliga Nord antrat.

Zur Bundesliga-Saison 1999/2000 rückte Tjikuzu in den Kader der ersten Bremer Mannschaft auf und debütierte bereits am ersten Spieltag in der Startelf des Teams. Mit insgesamt 26 Einsätzen während der gleichen Saison wurde Tjikuzu zum Stammspieler. Aufgrund disziplinarischer Probleme konnte er sich in Bremen jedoch nicht dauerhaft etablieren. Mehrfach soll er angetrunken beim Training erschienen sein, oft verspätete er sich oder fehlte unentschuldigt.[1] 2002 wurde Tjikuzu in die zweite Mannschaft Bremens zurückversetzt und ihm ein Vereinswechsel nahegelegt.[1] Neben Anpassungsschwierigkeiten in Deutschland soll auch die Trennung von seiner damaligen Freundin, mit der er ein gemeinsames Kind hat, Grund für seine disziplinarischen Probleme gewesen sein.[2] Obgleich er zum Ende der Saison 2002/03 nochmals für Bremens erste Mannschaft in der Bundesliga auflief, wechselte Tjikuzu im Sommer 2003 zum Bundesliga-Konkurrenten F.C. Hansa Rostock. Für Bremen hatte Tjikuzu 68 Bundesligaspiele, drei Einsätze im DFB-Pokal (ein Tor) sowie einen Einsatz im Ligapokal bestritten.

In Rostock absolvierte Tjikuzu zunächst während der Saison 2003/04 alle 34 Ligapartien und erzielte am 22. November 2003 gegen den FC Schalke 04 sein erstes Bundesliga-Tor. Jedoch ergaben sich erneut disziplinarische Probleme, deren Höhenpunkt ein von Tjikuzu in alkoholisiertem Zustand verursachter Autounfall darstellte, in dessen Folge er zudem Fahrerflucht beging.[1] Im Frühjahr der Saison 2004/05, in der Tjikuzu weitere 15 Einsätze bestritten hatte, wurde sein Vertrag mit dem F.C. Hansa schließlich vereinsseitig gekündigt, nachdem er unentschuldigt im Training gefehlt hatte[1]. Sein zu diesem Zeitpunkt bereits feststehender Wechsel zum Hamburger SV zur Folgesaison kam vor diesem Hintergrund nicht mehr zustande. Zur Saison 2005/06 wechselte Tijkuzu stattdessen zum Bundesliga-Aufsteiger MSV Duisburg. Für Rostock hatte er 49 Ligaspiele (vier Tore), vier Einsätze im Pokal (ein Tor) und einen Einsatz im Ligapokal bestritten.

Für den MSV absolvierte Tjikuzu 23 Partien in der Bundesliga sowie einen Einsatz im Pokal, machte jedoch auch in Duisburg mit Alkoholmissbrauch auf sich aufmerksam[3] und verließ den Verein bereits nach einer Spielzeit.

Am 25. Juni 2006 gab Tjikuzu seinen Wechsel zu Çaykur Rizespor bekannt. Nach 16 Einsätzen in der türkischen Süper Lig für Rizespor in der Saison 2006/07 wechselte er zur Saison 2007/08 zum Istanbuler Erstliga-Aufsteiger Istanbul Büyükşehir Belediyespor, bei dem er einen Vertrag bis 2010 unterschrieb. Mit 29 Einsätzen während der Saison trug Tjikuzu zum Klassenerhalt des Aufsteigers als zwölfter der Abschlusstabelle bei.

Für die namibische Fußballnationalmannschaft absolvierte Tjikuzu bis März 2008 47 Einsätze.[3] Für die Fußball-Afrikameisterschaft 2008 wurde er nicht nominiert.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 spiegel.de, 3. August 2005: Problemfall Tjikuzu: Einzelgänger im Irrgarten Bundesliga. Abgerufen am 27. Mai 2008.
  2. berlinonline.de, 6. März 2004: Wenn ein Talent ins Torkeln gerät. Abgerufen am 27. Mai 2008.
  3. 3,0 3,1 ndr.de, 11. März 2008: Skandal-Profi Tjikuzu: Neues Glück in der Türkei. Abgerufen am 27. Mai 2008.

Weblinks