Niels Stolberg
Niels Stolberg (*24. November 1960 in Brake/Unterweser, Deutschland) ist aktuell Mitglied des Aufsichtsrates bei Werder Bremen.
Inhaltsverzeichnis
Zur Person
Stolberg ist seit dem 18. März 2004 im Verein. Seit 2008 ist er im Aufsichtsrat. Der heute 45jährige ist verheiratet, studierte Seeverkehr, hat das große Kapitänspatent und arbeitet als Geschäftsführender Gesellschafter Beluga Shipping GmbH. Stolberg zählt sich zu den Querdenkern und bedauert, dass es in den Unternehmen Deutschlands davon viel zu wenige gibt: "Es ist schade, dass die, die sich den Rücken krumm machen, sehen, dass Spitzenverdiener Millionen abzweigen. Unternehmer sollten Vorbilder sein."
Die Reederei
Niels Stolberg gründete 1995 mit der "Cargo Operator" die heutige Beluga Shipping Group mit Sitz in Bremen. Muttergesellschaft des Konzerns ist die Beluga Shipping GmbH, der die mit dem Kerngeschäft betraute Beluga Chartering GmbH und die Beluga Fleet Management GmbH & Co. KG als Tochtergesellschaften nachgeordnet sind. Heute gehört die Beluga Shipping GmbH zum Sponsoring von Werder Bremen. Beluga Shipping hat 54 Schwergutfrachter im Einsatz mit Transportkapazitäten von 10 000 bis 17 000 Tonnen. Bis 2011 sollen 24 weitere Schiffe dazukommen. Die Bremer Reederei beschäftigt 1660 Menschen und erwirtschaftete 2006 175 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn von 18 Millionen Euro.
Rehhagelsche Taktik - "Kontrollierte Offensive"
Die Mutter, eine gelernte Buchhändlerin, zeigte ihm, dass es Vorstellungskräfte gibt, die sich bis ins Reich des Phantastischen ausdehnen und dennoch Realisierungschancen haben. Und Otto Rehhagel, als Trainer-Ikone ein etwas unerwartetes Vorbild für einen Schwergutreeder, habe ihm gezeigt, dass jedem Ehrgeiz eine „kontrollierte Offensive“ innewohnen müsse, wenn er denn Wirkung entfalten solle, und zwar nicht nur „auffem Platz“. Die rehhagelsche Taktik der „kontrollierten Offensive“ hat es Niels Stolberg angetan, weil sie erstens auf den sportlichen Aspekt verweist, dem jeder Ehrgeiz irgendwie zu eigen ist:
"Wir können es wagen, wir kriegen das hin, wir schaffen es – weil wir gut sind."
Spiekerooger Leidenschaften
Neben seiner großen Leidenschaft zu Werder Bremen und der Kunst verliebt sich Stolberg in die Insel Spiekeroog, heute auch 'Beluga-Insel' genannt. Es bleibt nicht nur beim Bau eines eigenen Hauses. Stolberg investiert in Hotels und lockt ein neues Klientel auf die Insel - Junge, wohlhabende Menschen, die 250 Euro für eine Ferienwohnung pro Nacht bezahlen. Die im Jackett herumlaufen und denen im Traum nicht einfallen würde, am Dünensingen teilzunehmen. Stolberg stößt auf Widerstand, da er vielen zu schnell voranschreitet und irgendwie alles anders macht - Stolberg von seinen Kritikern gern auch als "Heuschrecke" oder "Ungeheuer vom Festland" bezeichnet - der unwillkommene Millionär.
Soziales Engagement
Niels Stolberg unterstützt Projekte in Bremen krebskranker Kinder und deren Familien sowie setzt sich für Jugendliche ein, die Schule oder Ausbildung abgebrochen haben und vom Staat nicht mehr erreicht werden. Nach der Tsunami-Katastrophe gründete Niels Stolberg die Beluga School for Life in Thailand. "Es ist unsere Pflicht als Unternehmer, soziale Verantwortung zu übernehmen – nicht nur, um die Reputation der Firma zu verbessern oder als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden."
Interviews
Quellen
- Der unwillkommene Millionär, Manager Magazin, 13.07.2006
- Porträt: Der Ehrgeizige Niels Stolberg, Wirtschaftswoche, 20.03.2008