Freistoß: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim Freistoß stellen sich oft Spieler der verteidigenden Mannschaft in einer Linie auf, um einen direkten Schuss auf das eigene Tor zu blockieren. Dies wird auch als ''Mauer'' bzw. ''Freistoßmauer'' bezeichnet. Je näher der Freistoß am eigenen Tor ausgeführt wird, umso mehr Spieler beteiligen sich in der Regel an der Mauer. | Beim Freistoß stellen sich oft Spieler der verteidigenden Mannschaft in einer Linie auf, um einen direkten Schuss auf das eigene Tor zu blockieren. Dies wird auch als ''Mauer'' bzw. ''Freistoßmauer'' bezeichnet. Je näher der Freistoß am eigenen Tor ausgeführt wird, umso mehr Spieler beteiligen sich in der Regel an der Mauer. |
Version vom 31. März 2009, 08:24 Uhr
Ein Freistoß ist eine vom Schiedsrichter verordnete Maßnahme beim Fußballspiel, mit der eine Mannschaft sanktioniert werden kann, wenn sie durch unsportliches Verhalten (Foul) aufgefallen ist oder einen anderen Regelverstoß verübt hat. Der Freistoß wird zu den Standardsituationen beim Fußball gezählt.
Je nach Art des Regelverstoßes entscheidet der Schiedsrichter auf direkten oder indirekten Freistoß. Aus einem direkten darf, im Gegensatz zu einem indirekten Freistoß, ohne weitere Berührung des Balles durch einen weiteren Spieler ein gültiges Tor erzielt werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Freistoß wurde zusammen mit dem Eckstoß 1866 im Sheffield-Code eingeführt. 1904 führte die FIFA den direkten Freistoß ein. Seit 1913 muss der Freistoßabstand zu der gestellten Mauer mindestens 10 Yards (9,15 m) betragen.
Vorbereitung und Ausführung
Bevor der Freistoß ausgeführt wird, muss der Ball völlig ruhig am Boden liegen, d. h. der Freistoß wird mit einem ruhenden Ball ausgeführt. Alle Spieler der verteidigenden Mannschaft müssen sich in einem Abstand von mindestens 9,15 m zum Ball oder auf der eigenen Torlinie zwischen den Pfosten befinden. Der Ball ist wieder im Spiel, sobald er vom ausführenden Spieler mit dem Fuß getreten wurde und sich bewegt. Der Spieler, der den Freistoß ausführt, darf den Ball danach erst wieder berühren, nachdem ein anderer Spieler diesen berührt hat.
Beim Freistoß stellen sich oft Spieler der verteidigenden Mannschaft in einer Linie auf, um einen direkten Schuss auf das eigene Tor zu blockieren. Dies wird auch als Mauer bzw. Freistoßmauer bezeichnet. Je näher der Freistoß am eigenen Tor ausgeführt wird, umso mehr Spieler beteiligen sich in der Regel an der Mauer.
Direkter Freistoß
Ein direkter Freistoß wird nur bei Fouls außerhalb des Strafraums der foulenden Mannschaft verhängt. Findet das Foul innerhalb des Strafraums der foulenden Mannschaft statt, so folgt ein Strafstoß ("Elfmeter").
Auf direkten Freistoß entscheidet der Schiedsrichter in folgenden Fällen:
- Treten oder der Versuch
- Schlagen oder der Versuch
- Beinstellen oder der Versuch
- Anspucken (-werfen) des Gegners oder der Versuch
- Anspringen
- Rempeln
- Stoßen
- absichtliches Handspiel
- Berührung des Gegners vor dem Ball (beim Tackling)
- Halten des Gegners
Außerdem müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein: Das Vergehen muss am Gegner passieren, es muss während des laufenden Spiels geschehen, der Ball muss im Spiel sein und es muss eine Absicht (gefährlich, rücksichtslos, fahrlässig und unverhältnismäßiger Körpereinsatz) erkennbar sein. Der ausführende Spieler kann den Schiedsrichter anweisen die Einhaltung des Abstandes durch die gegnerischen Spieler zu erzwingen, woraufhin das Spiel unterbrochen ist und vor der Ausführung des Freistoßes durch den Schiedsrichter mit einem Pfiff freigegeben werden muss.
Indirekter Freistoß
Der indirekte Freistoß wird vom Schiedsrichter mit über den Kopf erhobenem Arm signalisiert. Ein Tor kann nur erzielt werden, wenn nach der Ausführung des Freistoßes ein anderer Spieler den Ball berührt, bevor er im Tor landet. Erst wenn der Ball von einem anderen Spieler berührt wurde, darf der Schiedsrichter den Arm wieder senken. Wenn der Ball beim indirekten Freistoß „direkt“ ins Tor gelangt, ist das Tor ungültig; das Spiel wird dann mit Abstoß für die verteidigende Mannschaft fortgesetzt. Der indirekte Freistoß kann auch bei Fouls, die innerhalb des Strafraums begangen wurden, gegeben werden; dann gibt es keinen Strafstoß.
Gründe für einen indirekten Freistoß sind unter anderem:
- Abseits
- Verstoß gegen die Rückpassregel
- „gefährliches Spiel“ ohne Gegnerberührung (z. B. mit gestrecktem Bein in den Gegner laufen)
- Behinderung des Laufs des Gegners („sperren“)
- Unterbrechungen des Spiels zur Erteilung einer Verwarnung bzw. eines Platzverweises aus disziplinarischen Gründen
- zweimaliges Spielen des Balles desselben Spielers bei einer Spielfortsetzung
- Rempeln, Sperren oder sonstiges Behindern des Torwarts innerhalb des Torraums
- Vortäuschen eines Vergehens („Schwalbe“)
Müsste der Freistoß innerhalb des Torraums ausgeführt werden, so wird er an dem Punkt auf der zur Torlinie parallel laufenden Torraumlinie ausgeführt, der dem Ort des Fouls am nächsten liegt. Wenn der Freistoß weniger als 9,15 m von der Torlinie entfernt geschossen wird, dürfen die Gegenspieler trotzdem auf der Torlinie stehen.
Sonstige Bestimmungen
Der Freistoß wird wiederholt, wenn
- sich ein Gegenspieler bei der Ausführung näher als 9,15 m am Ball befindet
- der Ball bei einem Freistoß der verteidigenden Mannschaft aus dem Strafraum heraus nicht direkt wieder ins Spiel gebracht wurde.
Wenn der ausführende Spieler den Ball nach der Ausführung direkt nochmals berührt, bevor dieser von einem anderen Spieler berührt wurde, wird auf indirekten Freistoß für die verteidigende Mannschaft entschieden.
Indirekter Freistoß
- Ball geht direkt ins eigene Tor : Eckstoß
- Ball geht direkt ins gegnerische Tor : Abstoß
Direkter Freistoß
- Ball geht direkt ins eigene Tor : Eckstoß
- Ball geht direkt ins gegnerische Tor: Tor - Anstoß